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Altlastsanierung ARGE W18 – Gaswerk Simmering

Daten und Fakten
Firma PORR Umwelttechnik GmbH in Arbeitsgemeinschaft
Auftraggeber Wien Energie Gasnetz GmbH
Stadt/Land Wien - Österreich
Projektart Altlastensanierung
Bauzeit 10.2010 - 04.2012

100.000 t Altlast gesichert.

Am Standort der Wien Energie Gasnetz GmbH in Wien-Simmering wurde zwischen 1899 und 1975 Stadtgas produziert. Dabei fielen umweltgefährdende Nebenprodukte bzw. Rückstände wie Teer, Gasreinigermasse und Ammoniakwasser an. Im Zweiten Weltkrieg wurden Teile des Gaswerks beschädigt – unter anderem brannten die Eindeckungen der gemauerten Gasbehälter aus, die Leichtölanlage wurde zerstört und die Teerzisterne stürzte teilweise ein. Der verbleibende kontaminierte Schutt wurde großteils auf dem Areal deponiert bzw. für Anschüttungen verwendet. Durch Produktrückstände, Ablagerungen, Manipulationsverluste und in Folge der Kriegsschäden waren weite Bereiche des Altstandorts kontaminiert. Typische Schadstoffe waren insbesondere PAK, daneben Phenole, BTEX und Cyanide. Im Bereich des ehemaligen Gaswerks und dessen Umgebung gibt es zahlreiche Grundwassernutzungen, zum Teil als Nutzwasser sowie für Bewässerungszwecke.

Zur Ermittlung der kontaminierten Bereiche wurden insgesamt 187 Rammkernbohrungen hergestellt. Am gesamten Altstandort wurden anthropogene Anschüttungen bis zu einer Mächtigkeit von 7,2 m vorgefunden. Der östliche Teil war durch Teerölkomponenten massiv verunreinigt. Vor allem im Bereich der Teerzisterne versickerten große Mengen Teeröl in den Untergrund. Die Verunreinigungen reichten stellenweise bis zu gering durchlässigen Untergrundschichten im Grundwasserkörper in Tiefen von mehr als 10 m. Hier hatte sich das Teeröl entsprechend dem Oberflächenrelief dieser Schichten auch lateral ausgebreitet.

Die stärksten Belastungen durch PAK wurden bei der ehemaligen Teer- und Ammoniakzisterne, beim Teerturm, beim Teerscheide- und Ammoniakwäschergebäude und bei der Leichtölwäscheranlage festgestellt. Im Bereich der ehemaligen Teer- und Ammoniakzisterne, des Teerturms, der Leichtölwäscheranlage und dem Kohlengasreinigerhaus konnten zudem massive Belastungen durch Kohlenwasserstoffe festgestellt werden. Die Verunreinigungen des Untergrunds mit Cyaniden waren flächenhaft über den gesamten Standort verteilt. Punktuell wurden auch Verunreinigungen mit Phenolen, Ammonium und Sulfat festgestellt. Diese führten zu einer starken Grundwasserverunreinigung.

Mithilfe zweier Sperrbrunnenreihen wurde eine hydraulische Sicherung des Standorts erreicht. Ziel der Maßnahmen war es, langfristig die Nutzbarkeit des abströmigen Grundwassers sicherzustellen. Als Vorbereitung dazu wurden jene Bereiche geräumt, bei denen aufgrund der Gefährdungsabschätzung die höchsten Schadstoffkonzentrationen bzw. die potenziell mobilsten Schadstoffe vorhanden waren. Dies umfasst insbesondere die ehemalige Teer- bzw. Ammoniakzisterne sowie einige Hot-Spot-Bereiche.

Der gesamte Aushub beläuft sich auf etwa 100.000 t.